Object-name-and-materialsdesignation, material Elefantenstoßzahn mit Reliefschnitzerei
wurde um 1850 für Oba Adolo geschnitzt, um dessen Vater Osemwede zu ehren
befand sich zeitweilig im Museum für Völkerkunde Berlin, wo ein Abguß angefertigt wurde ( Nr. III C 7761)
Elefantenstoßzahn mit Reliefschnitzerei
Der Elefantenstoßzahn ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunstwerke gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Beschnitzte Elefantenstoßzähne wurden zusammen mit den bronzenen Gedenkköpfen auf dem Altar platziert. Die Stoßzähne waren in den kreisrunden Aussparungen am Oberkopf der Gedenkköpfe eingelassen. Vor allem auf dem Altar, der dem Vater des herrschenden Oba´s geweiht war, fanden diese Kombinationen ihren Platz. Zusammen bildeten sie eine Einheit und symbolisierten Autorität und Reichtum des Oba sowie die durch ihn hergestellte Verbindung zwischen der Welt der Vorfahren und der gegenwärtigen. Das Relief des Stoßzahns beinhaltet unterschiedliche Motive, wie einen den Oba, der die Gottheit Olokun verkörpert, sowie den Kronprinzen (Edaiken) und den obersten Kriegsanführer (Ezomo). In der unteren Reihe sind durch längeres Haar charakterisiert, zwei Europäer dargestellt sowie hochrangige Mitglieder einer Palastorganisation. Auch tierische Motive wie Schlangen, Krokodile oder Leoparden sind im Relief des Stoßzahnes verbildlicht worden. Abgeschlossen wird das Bildprogramm an der Basis mit einem breiten Flechtbandmotiv. (SB)
Gekrümmte Länge Außen: 186 cm; Durchmesser: ca. 15 cm
MASSETABEINHEITGEWICHT_IDweight SES Benin-Objekte; SES Dossier Benin-Objekte, Überlieferung an die Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten
Elfenbein, beschnitzt, reliefiert
;Federal Republic of Nigeria
ORTZEITBEMERKUNGproduction place Königreich Benin, vor 1897, wohl Mitte 19. Jh.|um 1850|
Ort_Zeit-Bemerkungproduction place Königreich Benin, vor 1897, wohl Mitte 19. Jh.
um 1850
Ankauf 2001 von Erbengemeinschaft Meyer mittels Finanzierungsverbund (u. a. Kulturstiftung der Länder, Freistaat Sachsen, BKM, Ernst von Siemens-Stiftung und Stadt Leipzig)
unbekannt;Webster, William Downing;Meyer, Hans
Acquisition-Detailsprovenance Purchased by Finanzierungsverbund (Kulturstiftung der Länder, der Freistaat Sachsen, usw.)
Händler: W. D. Webster (bis ?); Sammler: Hans Meyer (bis 1929); Elisabeth Meyer (bis 1946); Erbengemeinschaft Meyer (bis 2001)
Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen - GRASSI Museum für Völkerkunde Leipzig
Hans Heinrich Joseph Meyer, 1858-1929, German Explorer, Editor, Africanist, professor of colonial history in Leipzig
BIBLIOGRAPHIEbibliography Blackmun, persönliche Mitteilungen 1992, 1993; Curnow, 1997, S. 46ff; von Luschan, 1919, VIII, S. 463, Anm.1, Nr. 20-23, S. 465f, Abb. 735.; van Nyendael, 1705; Ol`derogge, 1955, S. 289f, 294f.; Schaefer, 1983, S. 71-78, Patrimonia 220, 2002, S. 84-87; Webster Catalogue Nr. 24, S. 9, 22, Vol. II, 1911.
Ausstellungsverzeichnis Peter Göbel 1994-2000, Nr. 29; Katalog Kunst aus Benin 1994, S.58 rechts, 61; KulturStiftung der Länder, Patrimonia 220, 2002, S. 84, 85 rechts, 86, 87.
LIT_LITERATURbibliography Göbel 2002 [Kunst aus Benin - Sa...];Göbel 2002 [Kunst aus Benin - Sa...];Meyer 1994
Benin 4 (H. Meyer number); 9766
MAf 34586 (2); MAf 34586 (1)
Hersteller;Händler;Sammler
Bd.220/S.85;Bd.220/S.87;Seite 58
schwarz-weiss;Umzeichnung nach Luschan 1919;schwarz-weiss
Aktenstück;Originalnummer;Originalnummer;Originalnummer;Aktenstück;Aktenstück
Herstellung;Sammelereignis
12797488;12821279;11145307
Kunst;Plastik;Relief;Ritual
2001/14;Benin 4 H. Meyer;1919/18;9766 (Webster);L 1929/2;1989/21