Die Bronzeglocke ist Bestandteil des kulturellen und künstlerischen Erbe des vermutlich 800jährigen Königreiches von Benin. Das Königreich, welches auf dem Gebiet des heutigen südwestlichen Nigeria gelegen hat, wurde 1897 von den Briten erobert und die höfischen Kunstwerke gelangten als Kriegsbeute nach Europa. Bronzeglocken dienten militärischen, religiösen, zeremoniellen und musikalischen Zwecken. So stattete man Altäre mit Glocken aus, aber auch von Soldaten wurden kleinere Glocken um den Hals bei militärischen Expeditionn getragen. Die meist vierkantigen Glocken variieren in Größe und Verzierung. So weist diese Glocke eine zurückhaltende äußere Gestaltung, wie auch Klöppel auf. Lediglich die unteren und oberen Kanten wurden mit einem umlaufenden floralen und ornamentalen Band gestaltet. Auf einer der vier Seitenflächen befindet sich zudem ein als Flachrelief gestaltetes Gesicht. (SB)