C 3173_138
Coray Nr. BP 3
weitere Nummer 16058
Nigeria Benin
Reliefplatte 16./ 17. Jahrhundert
Wandbekleidung der Königshäuser
Schwert tragender Krieger Hofbeamter
mit Panzerhaube, Halspanzerung
durch Ringe, unterster gezähnt
Oberkörper nackt, mit Band
Gürtel mit Leopardenmaske
gemusterter Schurz
Grund gepanzt mit Vierblattmuster
Rechts oben Rosette, unten seitlich zwei Tiermasken in Relief
links unten beschädigt
46 cm hoch, 38 cm breit
Bronze
Kunst & und Kontext 04 2012, 44 ff.: Laut Andreas Schlothauer stammt die Platte ursprünglich aus Dresden. Eine Nummer 16058 (In Dresden liegt eine Karteikarte mit Foto vor: "16058 Benin, 1 Bronzeplatte mit einem Krieger, Kauf von Blad 1898, dazu zwei Vermerke "Im Tausch an Speyer Berlin, Juli 1928) Die Frontseite der Plat-te liefert den Hinweis. Speyer verbrachte die Platte innerhalb weniger Wochen nach Paris, wo Coray die Platte erwarb.
Dies wird durch die französiche Zollplakette "Dounaes Frncaises – Recette de Paris Chapelle" gestärkt. Es handelt sich hierbei um die Zollstation am Gare du Nord als Indiz die Theorie, dass Coray viele Objekte im französischen Handel erworben hat. Siehe Dokumentation in der DB
Das Königreich Benin wurde in Nigeria von den Edo gegründet.
Auch die Platte war Teil der Coray-Sammlung. Auf der Rückseite sind Nummern und ein Etikett, die erst 2012 ausgewertet wurden.
“16058“: Diese Inventarnummer wurde im Museum für Völkerkunde Dresden ver-wendet. Auf der dortigen Karteikarte finden sich eine Abbildung und genaue Maß-angaben, was eine sichere Identifizierung gewährleistet. Dort ist auch der Erwerb von einem Herrn Blad im Jahr 1898 und der Verkauf im Juli 1928 an den Berliner Händler Arthur Speyer II vermerkt.
„Douanes Francaises - Recette de Paris Chapelle“: Die französische Zollmarke ver-weist auf den Erwerb der Platte im Pariser Kunsthandel.
„BP3“ ist von Han Coray, der einen Teil seiner Sammlung um 1930 nummerierte und in einem Fotoalbum dokumentierte. Da Coray seine letzten Objekte spätestens im Herbst 1928 erwarb, zeigt dieses Beispiel auch, wie schnell damals Stücke vom Museum durch den Handel an Privatsammler gelangten: In weniger als vier Mona-ten von Dresden über Berlin nach Paris in die Schweiz.
Ergebnis: Der Kopf gehört zu den Altbeständen aus Benin vor 1897, was sich deut-lich auf den Wert auswirkt.
Schlothauer, Andreas: Gefunden – St. Galler Benin-Platte ehemals Dresden. In: Kunst&Kontext Nr. 4, 2012: 44-47
Reliefplatte mit Kriegsfürst
Messingtafeln verkleideten einstmals die Säulen im Palast des Oba von Benin. Sie trugen meist Bildnisse von Männern, die eine Stellung bei Hofe innehatten. Der Kriegsfürst mit dem Zeremonialschwert „eben“ weist alle Merkmale der typisierenden Menschendarstellung Benins auf. In der gegliederten Gesellschaft kennzeichneten nicht individuelle Züge die Person, sondern ihr Rang, der sich aus der äusseren Erscheinung ablesen liess. Daher widmete der Künstler seine Aufmerksamkeit der prachtvollen Aufmachung des Würdenträgers, da aber nur Stellvertreter der königli-chen Macht - deren Bedrohlichkeit die Krokodilsköpfe ausdrücken – war.
Gelbguss
Benin/Nigeria; frühes 17. Jh.n.Chr.
Reliefplatte mit Kriegsfürst
Gelbguss
Nigeria, Königreich Benin, Edo
frühes 17. Jh.
Ankauf Coray, 1940
Messingtafeln bekleideten einstmals die Säulen
im Palast des Königs «Oba» von Benin. Sie zeigen meist Bildnisse von Männern, die eine Stellung
am Hofe innehatten. Der Kriegsfürst mit dem Zeremonialschwert «eben» weist alle Merkmale der typisierenden Menschendarstellung Benins auf. In der hierarchisch gegliederten Gesellschaft kennzeichneten nicht die individuellen Züge eine Per-son, sondern ihr Rang, der sich aus der äusseren Erscheinung ablesen liess. Da-her widmete der Künstler seine Aufmerksamkeit der prachtvollen Aufmachung des Würdenträgers, der aber nur Stellvertreter der königlichen Macht war. Seine Stel-lung ist vermutlich an den Krokodilsköpfen
erkennbar.
C 3173
Platte
Westafrika, Benin (Nigeria)
vor 1928
Ankauf Han Coray, 1940
HVM VK C 3173