Am Königspalast festgenagelt war diese Reliefplatte, die einen hochrangigen Militär zeigt. Der oberste Heerführer stand in der strengen gesellschaftlichen Hierarchie unmittelbar unter dem 7-köpfigen Kronrat ("Orizama") der "Königsmacher". Zu seinen Insignien gehört das Zeremonialschwert "eben", mit dem auch bei den Tänzen vor den Altären der Ahnen so herumgewirbelt wurde, um den Glanz der himmlischen Sonne einzufangen und auf die Erde zu ziehen. Dazu gehören auch Schmuckstücke wie die Halskette aus Leopardenzähnen, die vor der Brust hängende Glocke, die Halskrause und die Arm- und Fußreifen. Besonders auffällig ist die hohe Kopfbedeckung und der lange Mantel, der im Original möglicherweise aus Federn oder Flechtmaterial bestand. Text: Dietmar Neitzke.
Nailed to the royal palace was this relief plate showing a high-ranking military man. The highest army commander stood in the strict social hierarchy directly under the 7-member crown council ("Orizama") of the "king makers". Among his insignia is the ceremonial sword "eben", which was also used to whirl around during the dances in front of the ancestral altars in order to capture the radiance of the heavenly sun and draw it down to earth. This also includes jewelry such as the necklace of leopard teeth, the bell hanging in front of the chest, the ruff, and the arm and ankle bracelets. Particularly striking is the high headdress and long cloak, which in the original may have been made of feathers or wicker. Text: Dietmar Neitzke.
Im Oktober 1898 bot die Hamburger Firma „H. Bey & Co“ dem Berliner Völkerkundemuseum eine Benin-Sammlung an, die direkt aus Afrika geschickt wurde. Die komplette Sammlung konnte aber auf Grund mangelnder Mittel nicht komplett gekauft werden und sollte daher auch an andere Interessenten weitervermittelt werden. Felix von Luschan vom Berliner Museum informierte daher im November 1898 Karl Graf von Linden, und bot ihm ein Vorkaufsrecht an. Das Linden-Museum stellte daraufhin 15.000 M für den Ankauf von Objekten zur Verfügung. Den Kaufpreis übernahm der Heilbronner Unternehmer Karl Knorr, weswegen die Sammlung auch als „Die Karl Knorr’sche Sammlung von Benin-Altertümern“ bekannt wurde. Von Luschan veröffentliche unter gleichem Titel (1901) eine ausführliche Beschreibung der Sammlung im Auftrag von Graf Linden und Knorr. Zu den weiteren Käufern der Sammlung gehörten unter anderem die Museen in Wien, München aber auch Personen wie Hans Meyer (Leipzig) und Eugen Rautenstrauch (Köln). Text: Markus Himmelsbach.
In October 1898, the Hamburg company "H. Bey & Co" offered the Berlin Ethnological Museum a Benin collection that came directly from Africa. However, due to a lack of funds, the entire collection could not be purchased and was therefore to be passed on to other interested parties. Felix von Luschan of the Berlin Museum therefore informed Karl Graf von Linden in November 1898, and offered him a right of first refusal. The Linden Museum then made 15,000 M available for the purchase of objects. The purchase price was paid by the Heilbronn entrepreneur Karl Knorr, which is why the collection became known as "Die Karl Knorr'sche Sammlung von Benin-Altertümern". Von Luschan published a detailed description of the collection under the same title (1901) on behalf of Count Linden and Knorr. Other buyers of the collection included the museums in Vienna and Munich, but also people such as Hans Meyer (Leipzig) and Eugen Rautenstrauch (Cologne). Text: Markus Himmelsbach.