Dieser Ahnenkopf wurde zum Gedenken an eine verstorbene Königinmutter gegossen. Man erkennt sie an der typischen kegelförmigen Zöpfchen-Frisur, die von einer Perlenhaube überzogen ist. Auf der Stirn sind erhabene Schmucknarben zu erkennen, sowei eine große Perle, die auf das Sprichwort verweist: "Du kannst niemals die Stirn eines Leoparden berühren". Nach 1550 zeigen diese Ahnenköpfe immer weniger individuelle Gesichtszüge, sondern sind mehr als ein idealisiertes Portrait mit Statussymbolen und Herrschaftsinsignien zu verstehen. Die Mutter des amtierenden Königs stellte ein wichtiges Gegengewicht zu seiner Macht dar. Sie residierte in einem eigenen Palast, verwaltete eine eigene Provinz, sprach sich für Bittsteller aus und konnte auch politisches Asyl gewähren. Text: Dietmar Neitzke.
This ancestor head was cast in memory of a deceased queen mother. She can be recognized by the typical conical braid hairstyle covered by a beaded cap. On the forehead there are raised decorative scars, as well as a large pearl, which refers to the proverb: "You can never touch the forehead of a leopard". After 1550, these ancestor heads show less and less individual facial features, but are more to be understood as an idealized portrait with status symbols and insignia of rulership. The mother of the reigning king represented an important counterweight to his power. She resided in her own palace, administered her own province, spoke up for petitioners, and could also grant political asylum. Text: Dietmar Neitzke.
Im Oktober 1898 bot die Hamburger Firma „H. Bey & Co“ dem Berliner Völkerkundemuseum eine Benin-Sammlung an, die direkt aus Afrika geschickt wurde. Die komplette Sammlung konnte aber auf Grund mangelnder Mittel nicht komplett gekauft werden und sollte daher auch an andere Interessenten weitervermittelt werden. Felix von Luschan vom Berliner Museum informierte daher im November 1898 Karl Graf von Linden, und bot ihm ein Vorkaufsrecht an. Das Linden-Museum stellte daraufhin 15.000 M für den Ankauf von Objekten zur Verfügung. Den Kaufpreis übernahm der Heilbronner Unternehmer Karl Knorr, weswegen die Sammlung auch als „Die Karl Knorr’sche Sammlung von Benin-Altertümern“ bekannt wurde. Von Luschan veröffentliche unter gleichem Titel (1901) eine ausführliche Beschreibung der Sammlung im Auftrag von Graf Linden und Knorr. Zu den weiteren Käufern der Sammlung gehörten unter anderem die Museen in Wien, München aber auch Personen wie Hans Meyer (Leipzig) und Eugen Rautenstrauch (Köln). Text: Markus Himmelsbach.
In October 1898, the Hamburg company "H. Bey & Co" offered the Berlin Ethnological Museum a Benin collection that came directly from Africa. However, due to a lack of funds, the entire collection could not be purchased and was therefore to be passed on to other interested parties. Felix von Luschan of the Berlin Museum therefore informed Karl Graf von Linden in November 1898, and offered him a right of first refusal. The Linden Museum then made 15,000 M available for the purchase of objects. The purchase price was paid by the Heilbronn entrepreneur Karl Knorr, which is why the collection became known as "Die Karl Knorr'sche Sammlung von Benin-Altertümern". Von Luschan published a detailed description of the collection under the same title (1901) on behalf of Count Linden and Knorr. Other buyers of the collection included the museums in Vienna and Munich, but also people such as Hans Meyer (Leipzig) and Eugen Rautenstrauch (Cologne). Text: Markus Himmelsbach.