Diese vollständig erhaltene Gelbguß-Platte aus dem Königspalast zeigt den Kopf eines Krokodils. Dieses Tier lebt an Land wie im Wasser und symbolisiert daher die Verbindung dieser Elemente. Der wie ein König herrschende Gott des Wassers (Olokun) kann Krokodile an Land schicken, um Menschen zu bestrafen. Krokodile können aber auch Menschen ins Reich des Olokun bringen. Das recht flache Relief dieser Platte spricht für eine frühe Entstehungszeit kurz nach 1550. Später erheben sich die Figuren immer stärker ins Hochrelief, bis sie schließlich vollplastisch hervortreten und nur noch über einen schmalen Steg am Rücken mit der Grundplatte verbunden sind. Text: Dietmar Neitzke.
This completely preserved brass plate from the Royal Palace shows the head of a crocodile. This animal lives on land as in water and therefore symbolizes the connection of these elements. The god of water (Olokun), who rules like a king, can send crocodiles on land to punish people. However, crocodiles can also bring people into the realm of Olokun. The rather flat relief of this plate speaks for an early date of origin shortly after 1550. Later, the figures rise more and more into high relief until they finally emerge fully sculptural and are only connected to the base plate by a narrow bar at the back. Text: Dietmar Neitzke.
Im Oktober 1898 bot die Hamburger Firma „H. Bey & Co“ dem Berliner Völkerkundemuseum eine Benin-Sammlung an, die direkt aus Afrika geschickt wurde. Die komplette Sammlung konnte aber auf Grund mangelnder Mittel nicht komplett gekauft werden und sollte daher auch an andere Interessenten weitervermittelt werden. Felix von Luschan vom Berliner Museum informierte daher im November 1898 Karl Graf von Linden, und bot ihm ein Vorkaufsrecht an. Das Linden-Museum stellte daraufhin 15.000 M für den Ankauf von Objekten zur Verfügung. Den Kaufpreis übernahm der Heilbronner Unternehmer Karl Knorr, weswegen die Sammlung auch als „Die Karl Knorr’sche Sammlung von Benin-Altertümern“ bekannt wurde. Von Luschan veröffentliche unter gleichem Titel (1901) eine ausführliche Beschreibung der Sammlung im Auftrag von Graf Linden und Knorr. Zu den weiteren Käufern der Sammlung gehörten unter anderem die Museen in Wien, München aber auch Personen wie Hans Meyer (Leipzig) und Eugen Rautenstrauch (Köln). Text: Markus Himmelsbach.
In October 1898, the Hamburg company "H. Bey & Co" offered the Berlin Ethnological Museum a Benin collection that came directly from Africa. However, due to a lack of funds, the entire collection could not be purchased and was therefore to be passed on to other interested parties. Felix von Luschan of the Berlin Museum therefore informed Karl Graf von Linden in November 1898, and offered him a right of first refusal. The Linden Museum then made 15,000 M available for the purchase of objects. The purchase price was paid by the Heilbronn entrepreneur Karl Knorr, which is why the collection became known as "Die Karl Knorr'sche Sammlung von Benin-Altertümern". Von Luschan published a detailed description of the collection under the same title (1901) on behalf of Count Linden and Knorr. Other buyers of the collection included the museums in Vienna and Munich, but also people such as Hans Meyer (Leipzig) and Eugen Rautenstrauch (Cologne). Text: Markus Himmelsbach.